Thomas Ott

Preisträger BDA Architekturpreis Rheinland-Pfalz 2006

Exemplarische Hofhausbebauung, Trier

Trier

Thomas Ott

Exemplarische Hofhausbebauung, Trier

Trier
Projekt
Exemplarische Hofhausbebauung
Architekt
Marcus Rommel Architekten BDA, Stuttgart/Trier
Bauherr
Renate Wallerath, Peter Koch

Städtebauliches Verfahren
Auf dem Gelände der Landesgartenschau 2004 in Trier entstand eine exemplarische Hofhausbebauung. Aufgrund der allgemeinen Deregulierung im Bauwesen wurden auf städtebaulicher Ebene neue Wege zur Qualitätssicherung erprobt. Unter der Moderation von Prof. Thomas Sieverts wurde in einem Workshop ein städtebauliches Konzept für die beiden ersten Wohngebiete am Petrisberg einem ehemals militärisch genutzten Gelände erarbeitet.
Entlang des großzügigen Wasserbeckens bildet die Reihung von Hofhäusern eine klare städtebauliche Kante am Übergang zum Wissenschaftspark. Die in der Breite frei wählbaren ca. 40 m tiefen Parzellen werden beidseitig erschlossen und gewährleisten daher eine variable Nutzung der Grundstücke, die zum Beispiel Wohnen und Arbeiten oder Generationenwohnen in räumlicher Nähe ermöglichen.

Gebäudekonzeption
Die besondere Situation, zwei verschiedene Orientierungen von hoher räumlicher Qualität vorzufinden, ist bestimmendes Thema des Entwurfs. Der Dialog zwischen den unterschiedlichen Bezügen zur Wasserkante und zum Landschaftsraum des Petrisbergs wird durch die räumliche Konzeption im Haus verstärkt. Immer wieder überraschende Ausblicke steigern das Bewusstsein für die Qualitäten des Ortes.
Die Anwendung des Splitlevel-Prinzips für die innere Erschließung unterstützt die Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Nutzungen der Bewohner auf verschiedenen Ebenen des Hauses. Der Treppenraum wird zur kommunikativen Mitte.
Das in die Tiefe des Grundrisses einfallende Licht und die Veranden garantieren auf jeder Ebene einen gleichwertigen Bezug zu Natur und Landschaft. Neben dem gemeinsam genutzten Hof bieten die Dachterrassen und Veranden individuell nutzbare und geschützte Freiräume als Ausgleich für die ökologisch sinnvolle Dichte der Hofbebauung.

Fassade und Konstruktion
Die Fassade zur öffentlichen Wasserkante führt diesen Dialog zwischen Innen und Außen durch das Prinzip der Schichtung weiter. Das über den Tagesverlauf sich verändernde Erscheinungsbild, geprägt vom Spiel von Licht und Schatten, lässt durch individuell veränderbare Faltläden verschiedene Stufen von Privatheit zu.
Im Rahmen der Bauausstellung zur Präsentation der Landesforsten Rheinland-Pfalz und des Holzabsatzfonds sollte gezeigt werden, welche konstruktiv-technischen Möglichkeiten der Baustoff Holz durch den Einsatz von modernen Holzwerkstoffen und von Brettstapeldecken heute bietet. Bei der Umsetzung der Energieeinsparverordnung wird die Leistungsfähigkeit hochwärmegedämmter, vorgefertigter Holztafelbauelemente besonders deutlich: Verkürzung der Bauzeit und Qualitätssicherung bei baustellenparalleler Vorfertigung in der Abbundhalle. Die Fassade ist als Vertikalschalung aus wärmebehandeltem Holz ausgeführt.

Preisträger

BDA Architekturpreis Rheinland-Pfalz 2006 – Anerkennung