BDA Preis Niedersachsen

Der Landesverband Niedersachsen des Bundes Deutscher Architekten (BDA) lobt den BDA Preis Niedersachsen nun alle vier Jahre aus, um eine Dopplung mit dem niedersächsischen Staatspreis für Architektur zu vermeiden. Der nächste BDA Preis Niedersachsen wird im Jahr 2027 vergeben. Im Vergleich zum Staatspreis ist der BDA Preis Niedersachsen nicht an ein bestimmtes Thema gebunden. Die Auszeichnung wird für beispielgebende baukünstlerische Leistungen verliehen. So kann der Architekturpreis einem Bauwerk (Neubau oder Umbau), einer Gebäudegruppe oder einer städtebaulichen Anlage in Niedersachsen zuerkannt werden, deren Fertigstellung vom Zeitpunkt der Auslobung nicht länger als fünf Jahre zurückliegen darf. Der Preis ist der älteste Architekturpreis in Niedersachsen. Er wird seit 1976 vergeben. Seine Besonderheit ist die Auszeichnung von Architekt*innen und Bauherrschaft für ihr gemeinsames Werk. Die Mitgliedschaft im BDA ist keine Voraussetzung zur Teilnahme.

BDA Preis Niedersachsen 1976 - Preise

Am 22. Oktober 1976 wurde der BDA Preis Niedersachsen zum ersten Mal vergeben. Die Preisverleihung fand im Niedersächsischen Landtag in Hannover statt. Mit dem Preis sollten beispielgebende baukünstlerische Leistungen der letzten 30 Jahre ausgezeichnet werden. Die Jury sah sich also "mit Bauten konfrontiert, die nach dem Kriege von 1946 - 1976 im Land Niedersachsen entstanden sind". Insgesamt hatte sie 117 Bauten zu beurteilen.
Sie vergab schließlich 28 gleichrangige Preise und sprach für weitere 17 Bauten lobende Anerkennungen aus.

Im Bericht der Jury lautete es:
Die Jury musste den Versuch machen, die zum Teil sehr sprunghafte Entwicklung des Planen und Bauens in diesem langen Zeitraum (von 30 Jahren) im Zusammenhang zu sehen und den zu beurteilenden Bauwerken ihren Platz in dieser Entwicklung zu geben.“ …

Dazu legte die Jury legte folgende Kriterien fest:

  1. Eines Preises würdige Bauten müssen sich in rechter Weise einfügen in das, was man als die „Lebenslinien“ der Städte und Dörfer und der Kulturlandschaft bezeichnen kann. Und zwar nicht nur im Sinne bloßer Anpassung an das Gegebene und Gewachsene, sondern auch in der Neuinterpretation der vorgefundenen Strukturen, in deren zukunftsträchtiger Weiterführung.
  2. Die damit verlangte Disziplin muss sich indes auch an der Bauaufgabe selbst orientieren.  Es ist nach jenen Eigenschaften des Bauwerks zu fragen, die es zu einem brauchbaren leistungsfähigen Instrument für die Nutzer macht. Es ist zu fragen nach den besonderen Eignungen des Bauwerks, nach den Möglichkeiten des Umgangs mit ihm und nach dem Freiheitsraum, den es den wohnenden oder arbeitenden Menschen gibt. Die Bauten müssen sich in die Kategorie einer eindeutig und kompromisslos auf den Menschen ausgerichteten, auf die sozialen und Lebens-Vorgänge bezogenen Architektur einreihen, mit einem Wort: in eine „Architektur der Nutzer“.
  3. Es ist schließlich, und zwar in unlösbarem Zusammenhang mit den vorgenannten Eigenschaften, die gestalterische Leistung zu beurteilen: Konstruktion und Bauausführung, Materialwahl und Materialbeherrschung, Proportion und Erscheinung.

Folgende Bauten erhielten einen Preis:

Geschäftsbücherfabrik Edler & Krische, Hannover
Bauherr: Edler & Krische
Architekt: Prof. Ernst Zinsser, Hannover

Kali-Chemie, Hannover
Bauherr: Kali-Chemie, Hannover
Architekt: Prof. Ernst Zinsser, Dipl.-Ing. Goldschmidt, Hannover

Wiederaufbau Opernhaus, Hannover
Bauherr: Rat der Landeshauptstadt Hannover
Architekt: Architektengemeinschaft Kallmorgen, Hoffmann, Zotzmann, Hamburg

Wohnviertel bei der Neustädter Kirche, Hannover
Bauherr: Aufbaugemeinschaft
Architekt: Gesamtplanung: Prof. Konstanty Guschow, Hamburg, gemeinsam mit den Architekten G. Seewald, Walter Klare, E. Kreytenberg, Hannover

Parlamentsgebäude für den Niedersächsischen Landtag, Hannover
Bauherr: Land Niedersachsen
Architekt: Prof. Dieter Oesterlen, Hannover

Demonstrativ-Bauvorhaben Hemmingen-Westerfeld
Bauherr: NILEG und div. Gesellschaften, Hannover
Architekt: NILEG, Nds. Landesentwicklungsgesellschaft Hannover

Kulturzentrum Wolfsburg
Bauherr: Stadt Wolfsburg
Architekt: Alvar Aalto, Helsinki/Finnland

Historisches Museum, Am Hohen Ufer, Hannover
Bauherr: Landeshauptstadt Hannover
Architekt: Prof. Dieter Oesterlen, Hannover

Teilwiederaufbau „Alter Bahnhof Braunschweig“
Bauherr: Norddeutsche Landesbank
Architekt: Architektengruppe Westermann, Braunschweig

Foyer zum Galeriegebäude in Herrenhausen/Hannover
Bauherr: Rat der Landeshauptstadt Hannover
Architekt: Arne Jacobsen, Otto Weitling, Assoc. Kopenhagen/Dänemark

Kreishaus Rotenburg/Wümme
Bauherr: Landkreis Rotenburg/Wümme
Architekt: Prof. Friedrich Spengelin, Ingeborg Spengelin, Lothar Loewe, Hamburg

28 Altenwohnungen in Hannover-Körtingsdorf
Bauherr: Arbeiterwohlfahrt Hannover
Architekt: Siegfried Laessig, Hannover

Wohn- und Bürohaus Bayer, Hannover
Bauherr: Arno J. L. Bayer, Hannover
Architekt: Arno J. L. Bayer, Hannover

Matthäus-Kirche, Hannover-List
Bauherr: Ev. –luth. Landeskirche, Matthäuskirchengemeinde
Architekt: Klaus und Gudrun Vogel, Hannover

Neubau der Hochschule für Musik und Theater, Hannover
Bauherr: Rat der Landeshauptstadt Hannover
Architekt: Hochbauamt Hannover, Entwurf: Rolf-Dieter Ramcke, Max Widinger, H.-P. Schmidt

Theater der Stadt Wolfsburg
Bauherr: Stadt Wolfsburg
Architekt: Prof. Hans Scharoun, Berlin

Hallenbad Misburg, Hannover
Bauherr: Stadt Misburg
Architekt: Werner Schumann, Wilhelm Hartig, Hannover

Verwaltungsgebäude H. Bahlsen Keksfabrik KG und Blumenpavillon Hannover
Bauherr: H. Bahlsen Keksfabrik KG, Hannover
Architekt: Bahlo Köhnke Stosberg & Partner, Hannover

Wohnhausgruppe Habichtshorststraße, Hannover
Bauherr: verschiedene einzelne Bauherren
Architekt: Prof Werner Luz, Prof. Friedrich Spengelin, Ingeborg Spengelin, Hamburg

Krankenhaus Lüneburg
Bauherr: Stadt Lüneburg
Architekt: Werner Kallmorgen, Gustav Karres, Karl-Heinz Riecke, Horst Reimann, Hamburg

Tagungs- und Freizeitheim „Haus Hessenkopf“, Goslar
Bauherr: Ev. –luth. Landeskirche Braunschweig
Architekt: Karl-Dietrich Lindemann, Bad Harzburg

Umbau Ballhof Hannover, Niedersächsisches Staatstheater
Bauherr: Rat der Landeshauptstadt Hannover
Architekt: Hochbauamt der Landeshauptstadt Hannover, Entwurf: Thilo Mucke

Kreissportheim Verden/Aller
Bauherr: Stadt Verden
Architekt: Planungsgruppe 5 – Werner Glade, Klaus Zickerow, Henning Scheinhardt, Bremen

Grundschule Syke mit Vorschulbereich, Syke (Landkreis Hoya)
Bauherr: Stadt Syke
Architekt: Martin Zill, Harm G. Haslob, K. Peter Hartlich, J. Dietrich Schütz, Bremen

Umbau der Herzog-August-Bibliothek, Wolfenbüttel
Bauherr: Land Niedersachen
Architekt: Prof. Kraemer, Pfennig, Sieverts + Partner, Braunschweig

U-Bahnstation der Linie A, Waterloo – Lister Platz, Hannover
Bauherr: Rat der Landeshauptstadt Hannover
Architekt: Landeshauptstadt Hannover, Planung: Bauverwaltung; Entwurf U-Bahn-Bauamt: Detlev Draser

Einfamilienhaus, Rotenburg/Wümme
Bauherr: Dr. Egon Braunsburger und Frau Hedda
Architekt: Architektengruppe Planen und Bauen, Thomas Beisert, Rüdiger Findeisen, Jens Großmann-Hensel, Günter Wilkens, Rotenburg/Wümme

Straßen- und Passerellenebene Kröpcke-Raschplatz-Nord, Hannover
Bauherr: Landeshauptstadt Hannover, Bredero City-Raschplatz
Architekt: Gesamtkonzeption: Landeshauptstadt Hannover, Bauverwaltung: Hanns Adrian; Planung und Entwurf: Bauverwaltung Klaus Boie, Detlev Draser, H.-J. Uhlmann, Peter Zimmermann – Planung und Entwurf des Ausbaues und künstl. Gestaltung: Prof. Herbert Lindinger, Wilfried Grote, Prof. Stefan Schwerdtfeger¸ Dieter Heisig

und Lister Meile, Hannover
Bauherr: Landeshauptstadt Hannover
Architekt: Planung und Entwurf des Ausbaues und künstlerische Gestaltung: Landeshauptstadt Hannover, Bauverwaltung: Gerhard Bünemann

 

Zusammenstellung der BDA Preise Niedersachsen „1976-2003“:
Susanne Kreykenbohm/Landessekretariat im Juni 2020

 

 

 

 

 

Die Jury 1976

Dr. Ulrich Conrads, Berlin

Dipl.-Ing. Alexander von Branca, Architekt BDA, München

Dipl.- Ing. Olaf Jacobsen, Architekt BDA, Düsseldorf

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