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Frauen trafen sich im Gropiushaus in Hannover

10. Februar 2023

Foto: Julian Martitz
Foto: Julian Martitz
Maike Bielfeldt, Hauptgeschäftsführerin der IHK Hannover, richtete eine Grußwort an die Gäste

Wenn ins Gropiushaus, Sitz des Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA (Niedersachsen), geladen wird, sieht es in der Regel so aus: 80-90% unserer Gäste sind Männer, etwa 10-20 % Frauen [Mitgliederstruktur geschuldeter Weise…]

Nicht so am 26. Januar 2023: 100% womanpower im schönen Gropiushaus. Gemeinsam mit den Frauen in der Immobilienwirtschaft e.V. hatten wir -ausnahmsweise- nur Frauen geladen.

Mit den Frauen in der Immobilienwirtschaft e.V. durften wir Frauen in Führungspositionen aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft wie die Landtagsabgeordneten Evrim Camuz und Martina Machulla, Cordula Drautz, Dezernentin für Finanzen, Gebäude und Verwaltungsentwicklung, Vorständin der Hannoverschen Kassen Silke Stremlau oder NDR Moderatorin Christina von Sass begrüßen:

Unser ganz besonderer Dank galt Maike Bielfeldt, Hauptgeschäftsführerin der IHK Hannover für ein bewegendes und informatives Grußwort und Anika Tietje, Regionsbeauftragte der Immobilienfrauem für die gemeinsame Initiative, Netzwerke zu verbinden!

Anlass für diesen Abend war Rebekka Wandt: Hannoveranerin, Juniormitglied in der Vertreterversammlung der AKNDS und eine der Preisträgerinnen des letzten Ingeborg-Warschke Preises der Immofrauen, den Dilek Ruf als eine der Jurorin begleiten durfte und der auf der Exporeal 2022 verliehen wurde.

Den Abend wollte der BDA Niedersachsen als Plattform für einen spartenübergreifenden Austausch nutzen, das ist gelungen. Frauen aus unterschiedlichen Verantwortungsbereichen, höchster Kompetenz, sympathische Begegnungen – und zur Förderung von Nachwuchskräften:

Dilek Ruf betonte in ihrer Ansprache: „Etwa 10% der BDA Mitglieder sind Frauen – nur wenige Frauen entscheiden sich für die Selbständigkeit.

Das teilen wir mit der Immobranche wie mit vielen anderen.

Das ist zunächst keine Kritik, sondern eine Feststellung, die uns mindestens nachdenklich stimmen, idealerweise zum Handeln bewegen sollte: 70% der Architektur Studierenden sind weiblich.

Was machen wir eigentlich, wenn der Status-Quo perspektivisch bleibt?

Der Status-Quo ist: Die überwiegende Anzahl der Frauen verabschiedet sich teils oder ganz mit der Familiengründung aus den Jobs in Büros, Verwaltungen und der Immomilien- und Bauwirtschaft.

Mit Blick auf den Fachkräftemangel und den bevorstehenden Austritt der Babyboomer aus der Arbeitswelt stellt sich die Frage nach der Vereinbarkeit Familie-Job-Unternehmertum und auch ein notwendiger Diskurs um das gesellschaftliche Narrativ, „was eine gute Mutter ist.“

Dilek Ruf verwies auf eine Studie der Bundesarchitektenkammer aus dem Jahr 2019, die eindrücklich die Strukturverhältnisse der Architekturbranche zeigt – und den Handlungszwang, der sie spätestens in 5 Jahren massiv beschäftigen wird, auch mit Blick auf Büronachfolgen.

Text: Dilek Ruf

Fotos: Julian Martitz