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Reger Austausch zu Themen und Formaten des Bundes-BDA mit Thomas Welter

19. Juli 2022

Foto: Susanne Kreykenbohm
Foto: Susanne Kreykenbohm
Der Bundesgeschäftsführer Dr. Thomas Welter war am 18. Juli 2022 Gast beim BDA Landesverband Niedersachsen.

„Themen streuen und die Diskussion beeinflussen, das Einmischen generieren – das möchte der BDA“, betonte sein Bundesgeschäftsführer, Dr. Thomas Welter, beim Besuch am 18. Juli 2022 im Gropiushaus in Hannover. Rund 20 interessierten Zuhörern aus den Reihen der Mitglieder aus dem BDA Niedersachsen berichtete er von den Themen und Formaten des Bundes-BDA. Die Inhalte des Positionspapiers „Haus der Erde – Positionen für eine klimagerechte Architektur in Stadt und Land“, bereits vor der Pandemie beim BDA-Tag in Halle im Jahr 2019 erschienen, seien nach wie vor Schwerpunkt der bau- und berufspolitischen Arbeit. Auch die im Jahr darauf – bereits in der Pandemie – publizierten „politischen Aufforderungen zum Haus der Erde“ hätten nichts an Aktualität verloren, auch wenn mittlerweile andere Organisationen wie z.B. Architects for Future mit ihren Aktivitäten den „BDA überholt hätten“, sagte Welter. Architekt*innen sollten sich in ihrer täglichen Arbeit fragen: „Wie sieht die „Ästhetik des Recycling“ aus?“ Bisher gäbe es, auch aus den Reihen der BDA-Mitglieder, nur wenige gute gebaute Beispiele.
Anhand eines Organigramms erklärte Thomas Welter die Strukturen der Bundesgeschäftsstelle mit ihren drei Referaten für „Baukultur und Berufspoltitik“, für „Projekte“ und für „Presse und Kommunikation“. Dazu kommen das Deutsche ArchitekturZentrum (DAZ) mit einem eigenen Programmschwerpunkt und die Zeitschrift „die architekt“. „Ich bin stolz auf die Umbenennung der Zeitschrift“, sagte der Bundesgeschaftsführer schmunzelnd und fuhr fort: „Der neue Name ist wie Architektur – ein minimaler Eingriff mit großer Wirkung.“

Viele Formate zeigte er auf. Da wäre die Ausstellung „Sorge im Bestand“, die im Forschungsprogramm „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ des BMI / BBSR entstanden ist und vom Bauministerium gefördert wird. Sie ist konzipiert als Wanderausstellung, die durch acht Landesverbände läuft und zurzeit in Dresden zu sehen ist.
Das Projekt „BDA CALLS – Wirtschaftsideen für ein Postwachstum im Bauen“ sucht noch bis zum 22. August 2022 unternehmerische Ideen, die mit einer ökologischen Geschäftsidee zur Umsetzung der Postulate aus dem BDA-Positionspapier „Das Haus der Erde“ beitragen.

Zahlreiche Publikationen des Bundes-BDA sollen Diskussionen anregen – nicht zuletzt der Vergabekodex aus dem Jahr 2020, der ein Plädoyer für die partnerschaftliche Zusammenarbeit darstellt. „Geht in die Kommunen und sprecht mit ihnen“, forderte Welter seine Zuhörer auf. Das Papier soll dazu beitragen, auch junge und mittlere Büros zu fördern. Wie fragwürdig manche Verfahren erschienen, schilderte Thomas Welter am Beispiel von Volker Staab, der für seine vielen Wettbewerbserfolge bei Museums- und Kulturbauten bekannt ist. Dieser habe gesagt: „Ich würde auch gerne einmal eine Schule bauen.“ Doch ihm fehlten die Referenzprojekte.

Produkt der Pandemie sei das neue Format „denklabor“ – ein Podcast regional in den Landesverbänden produziert und bundesweit kommuniziert. Bundesbauministerin Klara Geywitz habe beim BDA-Tag in Nürnberg gesagt, den höre sie gerne „beim Bügeln“ – wie immer auch das gemeint sei, so der Referent. Es folgte die Vorstellung der drei Bundespreise NIKE, des Preises für Architekturkritik und des Großen BDA-Preises für das Lebenswerk. Zu wichtigen Aktivitäten des Bundes-BDA zählen die beiden Hauptveranstaltungen „BDA-Tag“ und „Berliner Gespräch“ sowie das Format „Neu im Club“, bei dem sich die neuen, jungen BDA-Mitglieder präsentieren können – auf einer eigenen Internetseite, in der Zeitschrift „die architekt“ und bei Präsenzveranstaltungen im „Glashaus“. Ein probates Kommunikationsmedium sei auch die BDA-App – ein Multiplikator mit integriertem Architekturführer.
Generell ist der Bundes-BDA gut vernetzt in die Regierung und die Ministerien und arbeitet auch eng mit der Bundesarchitektenkammer, der Bundesstiftung Baukultur und anderen Verbänden zusammen.

Weil 15 Prozent der BDA-Mitglieder in der Lehre tätig sind und so die Ausbildung des „Architekten-Nachwuchses“ prägen, wurde das Format „BDA-Hochschultag der Architektur“ ins Leben gerufen. „Denn wir müssen die Ausbildung in die Zukunft denken“, betonte Thomas Welter. So findet am 7. Oktober in Berlin bereits der fünfte Hochschultag statt. Er hat das Thema „Für eine neue Praxis. Lehren und Lernen in Zeiten des Klimawandels“. „Ausgangspunkt des Hochschultags ist der Paradigmenwechsel in der Architektur. Ohne Zweifel wird der Klimawandel das künftige Verständnis von Architektur in Stadt und Region ganz wesentlich bestimmen und ein konsequentes und umfassendes Umsteuern des bisher ressourcenintensiven Bauens einfordern“, lautet es in der Ankündigung zur Veranstaltung auf der Internetseite www.bda-bund.de.
Nicht nur die Ausbildung müsse neu gedacht werden, auch wir als Architektinnen und Architekten müssten in unserem Handeln umdenken. „Wie kriegen wir einen „Wandel des Berufsbildes“ hin im Hinblick auf diese Herausforderungen?“, appellierte Thomas Welter am Ende seines informativen und motivierenden Referats in Hannover.

Susanne Kreykenbohm

Foto: Susanne Kreykenbohm
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Nicolai Richter, stellv. Landesvorsitzender des BDA Niedersachsen, begrüßte die Gäste. Er hatte Thomas Welter eingeladen.

 

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Interessierte Zuhörer von Thomas Welters Vortrag

 

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Das Positionspapier „Das Haus der Erde“ prägt nach wie vor die Themen und Inhalte der BDA-Arbeit.

 

Foto: Susanne Kreykenbohm
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Rund 20 Gäste waren der Einladung ins Gropiushaus in Hannover gefolgt.

 

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Publikationen zum Thema „Vergabe und Wettbewerbe“ sollen Diskussion und den Austausch z.B. mit Kommunen befördern.

 

Foto: Susanne Kreykenbohm
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„Wie kriegen wir einen „Wandel des Berufsbildes“ hin – weg vom Neubau hin zum Umbau? Denn der Klimawandel wird das künftige Verständnis von Architektur in Stadt und Region ganz wesentlich bestimmen und ein konsequentes und umfassendes Umsteuern des bisher ressourcenintensiven Bauens einfordern. Das ist nicht nur Thema des BDA-Hochschultages zum Umsteuern in der Ausbildung sondern auch Thema für alle planenden und bauenden Berufe.