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BDA Preis Niedersachsen 2009

10. September 2009

BDA Preis Niedersachsen 2009

Format DIN A 4, broschiert

Umfang 80 Seiten, 34 Farbabbildungen und 94 schwarz/weiß-Abbildungen

Herausgeber:
Bund Deutscher Architekten Niedersachsen e.V.
Alleehof 4
30167 Hannover

Telefon: 0511 . 7010328
Fax:      0511 . 7011144
e-mail:  

2009 vergab die namhafte Jury unter Vorsitz der Architekturkritikerin Amber Sayah sechs gleichwertige Preise und drei Anerkennungen. Außerdem wählten die Preisrichter aus den 50 eingereichten Projekten fünf weitere Projekte für die Engere Wahl und die Teilnahme an der Ausstellung. Die Bandbreite der prämierten Arbeiten reichte von temporären Bauten, unterschiedlichen Umnutzungen über individuelle Wohnkonzepte und moderne Arbeitsplätze bis zu Kultur- und Sakralbauten.

Zu den Preisen zählt die Verwaltung der VHV Gruppe in Hannover von den Architekten BKSP – Grabau, Leiber, Obermann und Partner. Den Architekten ist es gelungen, das große Bauvolumen städtebaulich geschickt in drei Blöcke zu gliedern und Arbeitsplätze mit vielfältigen Ausblicken ins Freie zu bieten, lautet das Fazit der Jury. Außerdem besticht der Neubau durch ein ausgeklügeltes ökologisches Konzept, bei dem bis zu 70 % der benötigten Energie aus dem Erdreich gewonnen wird. Ein weiterer Preis ging an den Showroom der Tischlerei Klimmt in Hildesheim. Das Projekt der Architekten Aselmeier & Lippitz aus Lechstedt zeichnet sich besonders durch seine unprätentiöse Zurückhaltung aus, die ein beispielhaftes Gegenstück zur üblicherweise marktschreierischen Akrobatik von Gewerbe- und Verkaufsbauten darstellt, urteilt Juror Meinhard v. Gerkan. Typologisch einfach, präzise im Detail und minimalistisch in der Materialwahl bildet der Neubau einen guten Dialog zum benachbarten steinernen Gebäude, für das der Bauherr bereits vor 15 Jahren mit einer Anerkennung beim BDA Preis Niedersachsen ausgezeichnet wurde.

Einen Preis erhielt die HomeBox von Prof. Han Slawik aus Hannover. Dabei handelt es sich um einen mobilen Holzcontainer als temporäre Unterkunft. Besonderer Clou des Forschungsprojekts sind die Abmessungen und Anschlusspunkte, sodass die HomeBox wie ein herkömmlicher Frachtcontainer transportiert werden kann. Individuelles Wohnen als Beispiel für Lebensqualität zeichnet das Wohnhaus HHGO in Oldenburg aus von Jens Casper und Sören Hanft, beide Berlin. Die Bewohner haben im Obergeschoss ihre eigenen privaten Rückzugsbereiche und verfügen im Erdgeschoss über einen großzügigen, offenen Wohnbereich mit fließendem Grundriss. Den erfrischenden Umgang mit historischer Bausubstanz prämierte die Jury, indem sie das neue StudienserviceCenter der TU Braunschweig mit einem Preis auszeichnete. Das Projekt ist das Ergebnis eines internen Wettbewerbs unter wissenschaftlichen Mitarbeitern des Fachbereichs Architektur, den das Berliner Team DODK, Denise Dih und Ole Klingemann für sich entscheiden konnte.

Schließlich vergaben die Preisrichter einen Preis für die nicht alltägliche und umso schwierigere Bauaufgabe – für das einzigartige Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Bergen-Belsen des Braunschweiger Teams von KSP Engel und Zimmermann Architekten. Das bereits mit dem niedersächsischen Staatspreis ausgezeichnete Gebäude besticht durch seine Materialwahl und Reduktion sowie das Eingehen auf den Ort. Nach dem Krieg hatte man das ehemalige KZ-Gelände zunächst mit einer idyllischen Heidelandschaft bepflanzt. Jetzt bildet die neue Architektur – sehr reduziert und zurückhaltend – den Rahmen für die Dokumentation und bereitet den Weg – aufs Gelände und zur persönlichen Auseinandersetzung mit diesem Ort.

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